Im Zuge unserer Mitarbeit am Projekt „Skibergsteigen umweltfreundlich“ des Landesamtes für Umweltschutz und des Deutschen Alpenvereins sowie in der Steuerungsgruppe des Naturparks Nagelfluhkette sind immer wieder viele Fragen und Diskussionen aufgekommen, was die Ergebnisse dieser Projekte anbelangt und was sie für den Einzelnen bedeuten.

 

 

Hier unsere Antworten unter dem Motto "Geht Eure eigenen Wege bewusst und achtsam!"

 

Wir wollen an dieser Stelle für etwas mehr Klarheit sorgen und zu Achtsamkeit und Vernunft anstatt blinder Beachtung ohne kritische Reflexion aufrufen.

 

Es macht keinen Sinn, alle Einzelergebnisse hier zu diskutieren. Es gibt sinnvolle und weniger sinnvolle. Es gibt Ergebnisse, die wir als IG mittragen und sogar so vorgeschlagen haben und welche, die hätten wir so nicht vorgeschlagen und umgesetzt. Für unsere Meinung und Vorschläge haben wir nicht immer eine Mehrheit gefunden.

 

Wir erkannten in den internen Gesprächen und beim IG Workshop im Februar 2017 in Sonthofen, dass wir die Sicht der IG Klettern und Bergsport Allgäu und somit auch die Empfehlung an Bergsteiger klar benennen und ein bestehendes Informationsdefizit auflösen müssen:

 

      Sämtliche Ergebnisse der oben genannten Projekte und daraus folgende Aufforderungen an Menschen in der Natur sind keine amtlichen oder gar gesetzlichen Vorschriften.

      Sie fordern zur freiwilligen Einschränkung des Betretens der Natur im jeweiligen Rahmen auf.

      Wir empfehlen nicht grundsätzlich, diesen Einschränkungen blind zu folgen, aber wenn man darauf trifft sich selbst zu fragen: “Halte ich das für sinnvoll? Ist die Begründung für mich nachvollziehbar und deshalb verzichte ich?

      Um solch eine Entscheidung zu treffen, muss man sich selbst mit der Natur beschäftigen und Wissen erlangen (z. B. über Lebensraum, Balzverhalten, Winterverhalten von Raufusshühnern). Wir empfehlen also interessiert zu sein und immer mehr von diesem Wissen zu erlangen (Broschüren, Internet, Info im Naturpark, ...)

      Mehrmals in den Projektdiskussionen fiel die Äußerung derjenigen, die Einschränkungen fordern: “Wir wollen die Masse lenken, der einzelne bewusste Bergsteiger kann gut selbst entscheiden, wo er sich bewegt und ob das zum jeweiligen Zeitpunkt (Tageszeit / Jahreszeit) sinnvoll ist. Wir sind der Meinung: Dies trifft für die meisten von uns Bergsteigern im Allgäu zu!

      Allerdings würde ein massives Nichtbeachten der freiwilligen Regelungen (z. B. als Folge einer Internetveröffentlichung) mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Umwidmung in amtliche Schutzgebiete resultieren, die dann – mit Strafandrohung – nicht mehr betreten werden dürfen. Ob in oder außerhalb von freiwilligen Ruhe-, Schon- oder Wald-Wild-Schongebieten: Es ist in unser aller Sinne sich zurückhaltend zu verhalten.

 

Was bedeutet das für uns / euch als naturnahe, naturbewusste und naturschonende Bergsteiger?

 

Geht eure eigenen Wege, gerne auch abseits. Aber tut es bewusst und achtsam. Im Zweifel haltet euch an die freiwilligen Regelungen. Veröffentlicht eure Wege nicht im Internet. Es ist euer Genuss und braucht keine Nachahmer.

 

Auf dass wir alle noch lange möglichst unbeschwert in der freien Natur unterwegs sein können.